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Thema isolieren im Sanitärbereich (Verbundabdichtung – Alternativabdichtung)

Im Laufe meiner nun schon 17-jährigen Berufserfahrung als Fliesenleger in Innsbruck wird mir im Zuge der Angebotsstellungen von Kunden immer wieder die Frage gestellt, wofür denn eine Verbundabdichtung nötig sei und, ob man auf die Ausführung ebendieser nicht einfach verzichten könnte.

Als verantwortungsvoller und verantwortungsbewusster Fliesenleger möchte ich wirklich jeden einzelnen meiner Kunden bzw. potenziellen Kunden über die Wichtigkeit einer hochwertigen, gründlichen und professionellen Isolierung (Verbundabdichtung oder Alternativabdichtung) im Zuge einer Neuverfliesung von Nasszellen (Duschen/Badezimmer) informieren und ihm eine solche im Zuge der geplanten Verlegungsarbeiten aufrichtig ans Herz legen!

[testimonial author=”Christian Hochschwarzer” description=””] Diese kann einem möglicherweise ein “böses Erwachen” ersparen. [/testimonial]

 

Bei dieser Verbundabdichtung wird zuerst der Untergrund sorgfältig gesäubert und getrocknet. Gipshaltige Wände (zum Beispiel Rigipswände) oder saugende Untergründe müssen gründlich über die ganze Fläche bevor die isolierung aufgetragen werden kann, mit Grundierung bzw. einem Haftgrund bearbeitet werden. In allen Ecken werden eigens dafür vorgesehene Dichtbänder in die Isolierung eingearbeitet, in alle Y-Ecken im Bodenbereich entsprechende 90°-Dichtecken und weiters alle Wasseranschlüsse im Badewannen- oder Duschbereich mit angepassten Dichtmanschetten versehen. Diese Bänder, Ecken und Manschetten sind zu 100% wasserdicht und schützen die für Wasserschäden am anfälligsten Bereich in der Badewanne bzw. der Dusche. Erst, nachdem das wasserdichte Isoliermaterial/die Isolierung vollflächig auf die Wände und/oder den Boden aufgetragen wurde (innerhalb des gesamten Spritzbereiches des Wassers) und dieses nach einer Trockenphase von etwa fünf Stunden getrocknet ist, kann mit den eigentlichen Verlegearbeiten begonnen werden.

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Regelmäßig werde ich gefragt, was denn schon passieren soll, wenn man diese Verbund- bzw. Alternativabdichtung ausspart und nicht vornimmt. Nun, dann berichte ich gerne über einen meiner Aufträge, den ich vor etwa zwei Jahren erteilt bekam. Dieses abschreckende Beispiel incl. bildlichem Anschauungsmaterial erklärt den meisten meiner Kunden ihre Frage:

 

Im Sommer 2013 trat ein Bauträger an mich heran, mit der Bitte, in einer seiner bewohnten Wohnung in Innsbruck lediglich zwei Fliesen im Duschbereich auszutauschen, da diese durch gerissene Fugen an Halt verloren hätten.
Mit dem Hintergedanken, eine nette kleine Reparatur vorzunehmen, entfernte ich die beiden Teile und musste rasch feststellen, dass es nicht bei einem einfachen Fliesenaustausch bleiben würde.
Denn der Fliesenleger, der diese Arbeiten einst vorgenommen hatte, hatte auf der angrenzenden Rigipswand keine ordnungsgemäße Verbundabdichtung gemacht. Die Konsequenzen, die daraus resultierten, waren wirklich fatal!
Wir mussten großflächig alles abtragen, da die Dämmwolle grob von Schimmel befallen war und selbst die Aluprofile der Rigipswand stark angerostet waren!

Der Rigips musste erneuert werden und danach konnten wir mit einer entsprechenden Isolierung, sprich mit der Verbundabdichtung bzw. Alternativabdichtung mit Dichtbändern, Dichtecken und Dichtmanschetten beginnen und danach den Duschbereich neu verfliesen.

Das Fazit, welches daraus zu ziehen ist, dass man nur, weil man anfangs ein wenig Geld einsparen möchte, möglicherweise danach durch den entstandenen Schaden das zigfache bezahlen muss. Aus zwei kleinen Fliesenplatten wurde in diesem Fall ein Rigipswand abtragen, -aufbauen, Isolieren und völlig neues Verfliesen. Weiters mussten die Bewohner dieser Wohnung vorübergehend in einem Hotel einquartiert werden.

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